Mittwoch, 14. November 2018

Wiesbaden entwickelt Mobilitätsleitbild

Intermodualität in einem Bild
Quelle: Mobilitätsforum LK OF
Am vergangen Donnerstag hat die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden mit den Stimmen von SPD, CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP beschlossen ein umfassendes Mobilitätsleitbild zu entwickeln und umsetzen.

Der komplette Antragstext liegt im PIWI 2.0 vor.
Hier der Kern des Antrages Punkt 2:
"Der Magistrat wird ferner gebeten, bis zum Ende des zweiten Quartals 2019 ein umfassendes Mobilitätsleitbild zu erstellen, das

  • den vielfältigen Bedürfnissen und Interessen der Bürger gerecht wird und Lösungen aufzeigt;
  • Verkehrs- und Mobilitätsplanung ganzheitlich als kontinuierlich sich verändernden Prozess versteht und fortschreibt;
  • den motorisierten Individualverkehr auch in seiner künftigen Entwicklung etwa im Sinne der E-Mobilität, des autonomen Fahrens etc. berücksichtigt;
  • den Öffentlichen Personennahverkehr stärkt und zu einem attraktiven, insbesondere auch die Stadtteile Wiesbadens umfassenden, niederschwelligen System ausbaut;
  • dabei ergebnisoffen eine Prüfung unterschiedlicher innerstädtischer Verkehrsträger des ÖPNV vornimmt und dabei auch Megatrends beachtet;
  • die Potenziale des Radverkehrs konsequent ausschöpft und ausbaut;
  • dem Fußgängerverkehr Raum gibt und ihn durch kurze Wege erleichtert;
  • Verkehrsmittel intelligent miteinander verknüpft und die unterschiedlichen Verkehrsmittel als gegenseitige Ergänzung betrachtet;
  • durch Neu- und Ausbau von Parkgaragen, durch Bewirtschaftung sowie digitale Zugangs- und Steuerungssysteme den ruhenden Verkehr für Anwohner, Pendler und Besucher optimiert, insbesondere auch durch mehr Effizienz von Parkplätzen durch Mehrfachnutzung (Tag- /Nachtnutzung);
  • innerörtlichen Wirtschaftsverkehr strukturiert mit der Tendenz, diesen, wo möglich, zu bündeln und durch alternative Transportmöglichkeiten den gesundheitlichen und klimatischen Bedürfnissen der Landeshauptstadt Wiesbadens anzupassen;
  • Durchgangsverkehre vermeidet;
  • ein digitales Verkehrsleitsystem implementiert, das sowohl die Verkehrsvolumina wie aber auch umwelt- und klimaschonend steuert;
  • Leitplanken für Verkehrsentwicklungsplan und Stadtentwicklungskonzept bereitstellt und mit diesen korrespondiert!"


Die Reihenfolge der Auslistung der Verkehrsträger zeigt bereits die Stoßrichtung des Mobilitätsleitbildes, keine! Es soll alles so bleiben wie es ist. Die einzigen Konkretisierung erfolgt bei der Erhöhung der Effizienz des ruhenden Verkehres.
Es ist zu befürchten, dass mit diesem Bechluss bereits die eingeforderte Innovation verloren geht.
Eine urbane, belastbare und in diesem Sinne zukunftssichere Mobilität muss das Fahrrad in den Mittelpunkt stellen. Aktive Mobilität zu Fuß und mit dem Rad machen Räume lebenswert.
Das Konzept der "autogerechten Stadt" ist gescheitert und das nicht erst als die Jusos Anfang der 70-ziger den Ausbau der Vierspurigen Mainzer Straße bis ins Kurhaus stoppten.

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